Montag, 23. Februar 2009
Hallo ihr fleißigen Blogleser,

ja auf diesen Eintrag habt ihr bestimmt schon lange gewartet ;-) Nachdem ich mich von der langen Zugfahrt wieder erholt und alle meine Sachen ausgepackt und gewaschen habe, habe ich endlich etwas Zeit gefunden, diesen kleinen Reisebericht zu schreiben.

Der Trip nach Kiruna war der Wahnsinn. Ein unvergessliches Erlebnis, dass ich jedem nur weiter empfehlen kann. Aber fangen wir erst einmal von vorne an.

Tag 1 (15.2): Abreise aus Jönköping

Auf ging es in das große Abenteuer in den hohen Norden von Schweden. Eine 22-stündige Zugfahrt stand uns bevor. Wir waren insgesamt 40 Studenten (inkl. Reiseleiter). Von den 40 Leuten kannte ich bereits Kira und 3 Österreicherinnen (Maggie, Miriam und Heidi). Die meisten Studenten kommen aus Vilhelmsro (ein anderes Wohnheim in Jönköping, das am Stadtrand liegt), mit denen ich bis dato wenig Kontakt hatte. Durch die Reise habe ich viele neue und interessante Leute kennen gelernt. Ach ja und unsere beiden Reiseleiter waren ebenfalls internationale Studenten, die allerdings keine großen Organisationstalente waren. Sie waren etwas verplant, aber es hat auch so ganz gut funktioniert ;-)
Die Zugfahrt war gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt habe. War recht entspannend und sehr lustig. Auch das 3-malige Umsteigen hat nicht gestört. Es hat alles super geklappt und der Anschlusszug hat sogar gewartet, wenn der andere Zug Verspätung hatte.

Ich, Miriam (aus Österreich), Stephan (aus Köln), Basile (aus der Schweiz), Yamin (aus China), Heidi (aus Österreich) und Kira (aus Berlin)


Tag 2 (16.2.): Ankunft in Kiruna und Besuch des Ice Hotels

Als wir endlich in Kiruna ankamen, sind wir direkt mit dem Bus zum Ice Hotel nach Jukkasjärvi gefahren (nicht weit von Kiruna). Das Ice Hotel war unbeschreiblich schön. Es ist bereits das 19. Ice Hotel, das sie dort aufgebaut haben. Die ersten beiden Ice Hotels waren einfache Iglus, aber von Jahr zu Jahr wurde es größer und prunkvoller. Das Eis entnehmen sie direkt aus dem sehr klaren Fluss, der bei Jukkasjärvi entlang fließt. Also kein künstlich hergestelltes Eis. Darauf sind die Schweden sehr stolz. Auch viele Künstler haben sich an dem Bau beteiligt und einzigartige Suiten designed (siehe Fotos).



Die Kirche am Ice Hotel ist natürlich auch komplett aus Eis. Dort kann man sogar heiraten. Wir haben sogar ein Brautpaar gesehen!


Und normalerweise schläft man dort auf einem Rentierfell, das einem schön warm hält.


Die Skulpturen wurden von Schülern aus Kiruna erstellt. Das Herz und der Hase waren meine Favoriten.








Leider war die Zeit sehr knapp bemessen (1 1/2 Stunde), so dass wir uns alles sehr schnell ansehen mussten. Somit konnte ich alle neuen Eindrücke gar nicht so schnell verarbeiten. Leider blieb uns auch keine Zeit mehr für einen Drink an der Ice Bar. Deshalb haben wir uns entschieden, am nächsten Tag noch mal zum Ice Hotel zu fahren.
Abends fuhren wir dann zurück nach Kiruna zu unserem Hostel, wo wir die nächsten 4 Tage übernachten werden. Das Hostel hatte nicht den höchsten Komfort. Ich habe in einem 6-Bettzimmer im Keller ohne Fenster geschlafen :-( Aber für die kurze Zeit war es OK.

Tag 3 (17.2): Sami Village, Ice Hotel und Holzkirche

An unserem freien Tag haben wir versucht, so viel wie möglich zu besichtigen. Da leider kein Bus am Vormittag nach Jukkasjärvi (aus welchen Gründen auch immer) fährt, haben wir uns ein Auto für einen Tag gemietet, um damit herum zu fahren. Für einen Tag hat uns das insgesamt 50 Euro gekostet (geteilt durch 5 Personen für jeden 10 Euro). Sehr preiswert, wenn man bedenkt, dass ein Taxifahrt zu dem Ort 45 Euro gekostet hätte. Heftig!
Erst haben wir den „Hausberg“ von Kiruna bestiegen, denn von oben konnten wir eine wunderschöne Aussicht auf Kiruna und auf die Miene genießen. Danach fuhren wir nach Jukkasjärvi in das Sami Village und zum Ice Hotel. Das Sami Village war sehr klein. Es war eher so eine Art Outdoor-Museum. Trotzdem war es toll zu sehen, wie die Samen in Lappland leben. Natürlich durften wir dort Rentiere füttern. Sie waren ganz schön verfressen ;-) Leider konnten wir es nicht lange draußen aushalten (-23 Grad Celsius am Tag) und so mussten wir uns im Souvenirshop, wo ein warmer Kamin aufgebaut war, wieder auftauen. Aber der Eigentümer des „Sami Villages“ war sehr gastfreundlich und hat uns viele interessante Geschichten über die Samen und auch Kiruna erzählt.





Mein Lieblingsbild :-)


Nachdem wir wieder aufgetaut waren, haben wir noch einen Drink an der Ice Bar im Ice Hotel genommen. Das war ein Muss!





Heidi, Maggie (beide aus Österreich), Kira (Berlin) und Miriam (aus Österreich) (von links)


Danach ging es zurück nach Kiruna. Die Österreicherinnen wollten die unterirdische Miene besichtigen. Kira und ich waren nicht so scharf darauf. Wir sind in Kiruna geblieben und haben uns noch die Kirche, die komplett aus Holz besteht, angeschaut.



Tag 4-5 (18./19.2): Wilderness-Tour

Am frühen Morgen um 10 Uhr brachen wir (Gruppe 2 à 21 Personen) zu der lang ersehnten Wilderness-Tour auf. Mit Kleinbussen wurden wir 20 km weit weg von Kiruna in die Wildnis gebracht. Von dort aus ging es mit den Schlittenhunden bzw. mit dem Snowmobile noch mal 10 km weiter zum Camp, wo wir übernachtet haben. Die Fahrt mit den Schlittenhunden und erst recht mit dem Snowmobile war unbeschreiblich toll. Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätte die Fahrt meinetwegen noch länger dauern können ;-) Als wir im Camp angekommen waren, mussten wir uns erstmal wieder aufwärmen und konnten uns mit Rentierfleisch und Pasta stärken. Im Camp selbst waren wir Ice fishing und Skilanglaufen. Ein Glück musste ich nicht in der sehr rustikalen Sami-Torf-Hütte schlafen, sondern konnte in der warmen Küche in einem warmen Bett auf einem Rentierfell schlafen. Toll :-) Glücklicherweise haben wir dann abends gegen 22 Uhr die Nordlichter gesehen. Es war leider nicht so spektakulär, wie man es auf den Postkarten sieht, aber schon toll. Leider hat meine Kamera etwas versagt, aber ich habe ein Bild von einer Niederländerin hier reingestellt.

Die Polarlichter


Ich und das Snowmobile, brumm ;-)




Das „Survival-Camp“


Auch Rentiere durften nicht fehlen ;-)


In der einfachen Hütte aus Holz und Torf


Hmmm lecker Rentierfleisch und Pasta. Wir haben einen riesigen Hunger.


Und am nächsten Tag ging es mit den Hundeschlitten und Snowmobile nach „Hause“. Am Abend war ich aber froh, wieder im warmen Hostel zu sein, denn ich hatte genug von den Schmerzen, die man hat, wenn Füße und Hände einfrieren.

Tag 6: Heimfahrt

Und wieder ging es mit einer 22-stündigen Zugfahrt zurück nach Jönköping. Diesmal hatten wir sogar die 1. Klasse-Kabinen, wo nur jeweils 2 anstatt 6 Leute schlafen und die jeweils eine eigene Toilette und Dusche hatten. Sehr komfortabel :-)

Und jetzt bin ich wieder in Jönköping und 4 Grad Celsius kommen mir ganz schön warm vor ;-)
Hejdå Anke


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