Sonntag, 31. Mai 2009
Hallo ihr Lieben,

jetzt wird es endlich Zeit, dass ich von meinem letzten Wochenendtrip nach Riga berichte. Ihr habt bestimmt schon sehnsüchtig darauf gewartet. ;-)

Unsere „Reisegruppe“ bestand aus 2 Mexikanern/innen (Edder und Evelyn), zwei Spaniern/innen (Alejandro und Anna), einem Kolumbianer (Diego) und uns Deutschen (Kira und ich). An sich war es ein toller Trip. Es hat viel Spaß gemacht, aber manchmal war es doch etwas anstrengend, nur mit Latinos unterwegs zu sein. Erstens mussten Kira und ich den ganzen Trip organisieren, sonst hätte nichts geklappt. Zweitens mussten wir immer entscheiden, was wir machen. Unsere Latinos haben sich nicht einmal vorher informiert, was man in Riga machen kann. Somit habe ich mich manchmal wie ein Reiseführer gefühlt. Und das Schlimmste war aber, dass sie nie pünktlich waren und wir immer auf sie warten mussten.

Unsere Reisegruppe: Alejandro (Spanien) Edder (Mexiko), ich, Evelyn (Mexiko), Diego (Kolumbien), Meggie (Amerika), Anna (Spanien), Kira (Berlin), Caitlin (Amerika) und Michael (Kanada). Unsere Amis, die auch in unserem Wohnheim in Jönköping wohnen, haben wir zufällig in Riga getroffen. Die Welt ist klein!


In der Nacht von Freitag (22.05) zu Samstag (23.05) haben wir den Bus zum Flughafen Skavsta (Stockholm) genommen. Unsere Flieger nach Riga startete bereits 8 Uhr. Früh morgens gegen 5 Uhr sind wir völlig übermüdet am Flughafen angekommen. Nun hieß es lange warten, bis wir in den Flieger steigen konnten. Der Flug an sich war sehr kurz (50 Minuten). Gerade erst eingenickt, wurde ich auch schon wieder von einer Stewardess geweckt und gebeten, wiederum den Gurt anzulegen, da wir bereits im Landeanflug waren. Nach einer 30-minütigen Busfahrt vom Flughafen sind wir endlich im Zentrum von Riga angekommen. Erst gegen Mittag konnten wir unser Hostelzimmer beziehen. Bis dahin mussten wir uns in der Stadt vergnügen. Da wir alle einen großen Hunger hatten, suchten wir uns ein Cafe, wo wir frühstücken konnten. Die Auswahl an Cafes, Restaurants und Bars ist in der Altsstadt von Riga riesig. Die gibt es wie Sand am Meer. Deshalb war es auch manchmal schwierig, eine klare Entscheidung zu treffen, wo wir nun hingehen. Aber im Endeffekt konnte ich mich durchsetzen und wir sind in ein Pancake-Cafe gegangen. Da gab es Bliny (Eierkuchen) in verschiedenen Varianten - ein Traum. Am Besten war der Eierkuchen gefüllt mit Cottage Cheese, yammie ;-)



Danach mussten wir erstmal im Hostel ausruhen und etwas Schlaf nachholen. Am späten Nachmittag machten wir uns auf, die Altstadt von Riga zu erkunden. Die Altstadt mit ihrem mittelalterlichen Charme, den vielen gotischen Kirchen und den engen, verwinkelten Gassen hat mir persönlich am Besten gefallen. Aber seht doch einfach selbst!

Wir vor dem Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz


St. Peterskirche


Auch die Bremer Stadtmusikanten stehen in Riga. Bremen ist eine Partnerstadt von Riga und es ist ein Geschenk von Bremen an Riga.


Das Parlament


Am Abend waren wir Pizza essen. Sie war ganz gut, aber halt kein typisches lettisches Essen. Ich mag es lieber, die heimische Küche von demjenigen Land zu probieren, als das, was ich bereits schon kenne. Und gerade auf diesem Trip konnte ich alle russischen Leckereien wieder essen: Pirogen, Pelmeni, Bulotschki, Blinis und Misckakonfekt. Natürlich durften frisches Obst (Erdbeeren und Kirschen) und geräucherte Fisch vom Markt nicht fehlen, yammie ;-) Aber vom lettischen Essen konnten wir unsere Latinos nicht wirklich überzeugen. Es hat ewig gedauert, bis sie sich überwunden hatten, Pelmenis zu probieren. Wir mussten es ihnen mindestens 5 Mal erklären, was Pelmeni sind und wie sie schmecken. Aber im Endeffekt hat es ihnen geschmeckt.

Hier in den Markthallen kann man alle frischen Produkte kaufen. In einer Markthalle gibt es nur Milchprodukte, in einer anderen nur Obst und Gemüse, in einer weiteren Halle Fleischprodukte und in der letzten findet man Fischprodukte vor. Früher waren die Hallen einmal ein Zeppelin Hanger.


Natürlich wollten wir auch das Nachtleben von Riga erkunden. Gemeinsam mit drei lettischen Studenten (einer von ihnen ist auch gerade Austauschstudent in Jönköping, der für dieses Wochenende nach Hause gefahren war) waren wir in verschiedenen Clubs in der Altstadt tanzen. Erst waren wir in einer Bar, wo Reggae und Hip-Hop-Musik aufgelegt wurde. Danach in einem Rockclub (der war super, genau das richtige für mich ;-)) Zum Schluss waren wir in einem Club, wo Electrobeats aufgelegt wurden. Das ist zwar nicht ganz so mein Geschmack, aber es war trotzdem gut und tanzbar. Aber die Location war die Beste. Ähnlich wie das Matrix mit den Backsteinwänden und Bögen, aber viel schicker und toll beleuchtet. Für die meisten Clubs muss man keinen Eintritt bezahlen und die Cocktails sind recht günstig. Also genau das Gegenteil zu Schweden.

In der Clubbar „Pulkvedim neviens neraksta“


Am nächsten Tag haben wir an einer Guide-Tour teilgenommen. Diese Tour wird von einheimischen Studenten angeboten. Treffpunkt ist immer 12 Uhr an der St. Peterskirche in der Altstadt. Man kann einfach mitgehen, wenn man will. Die Tour hat insgesamt 3 Stunden gedauert und er hat uns zu den geheimen Spots von Riga gebracht, wo nicht unbedingt jeder Tourist hinkommt. Alles sind wir per Fuß abgelaufen. Auch wenn es nach einer Weile ganz schön anstrengend war, hatte es sich sehr gelohnt. Die Tour an sich ist kostenlos. Man kann zum Schluss aber etwas Geld dem Guide geben, wenn es einem gefallen hat. Nach der Tour haben wir die Sonne genossen, im Park entspannt und gemütlich unseren geräucherten Fisch und Sprotten mit Brötchen und als Nachtisch frische Kirschen vom Markt gegessen. Ein perfektes Picknick ;-) Leider hatte ich mir einen leichten Sonnenbrand im Gesicht geholt, da ich keine Sonnencreme mit hatte. Aber es war halb so schlimm.

Die größte Holzkirche in Riga, die schon 10 Mal abgebrannt ist und immer wieder neu errichtet wurde.


Der traurigste Platz in Riga. Das Mahnmal für die jüdische Synagoge, die zusammen mit 4000 Juden im zweiten Weltkrieg von den Nazis niedergebrannt wurde. Im Hintergrund stehen noch die Überreste der Mauern der ehemaligen Synagoge.


Bürgerhäuser im Jugendstil – typisch für Riga


Das Opernhaus


Riga hat auch schöne Parkanlagen.


Nachts sieht es noch viel schöner aus!


Die Orthodoxe Kathedrale


Den letzten Abend haben wir in der Skybar verbracht. Sie befindet sich in einem 5-Sterne Hotel im 26. Stock. Man fährt mit einem gläsernen Fahrstuhl hoch und oben kann man einen wunderschönen Ausblick auf Riga genießen. Seht selbst!

Blick von der Skybar auf Riga


In der Skybar – warten auf die Getränke…


…und da sind die leckeren Cocktails endlich da :-)


Am Montag in aller Frühe mussten wir auch schon wieder die Heimreise nach Jönköping antreten. Aber alles im allen war es ein toller Trip.

Vi ses!
Er Anke


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